Anlegen einer Insektenwiese

28. April 2021: Anleitung zum Anlegen einer Wildblumenwiese - Insektenwiese

Von Frau Laepple, Vorsitzende der Ortsgruppe Bund Naturschutz in Bernhardswald, gibt es hier fachmännische Tipps und eine Anleitung zum Anlegen einer Wildblumenwiese:

Häufig hört man das Argument: "Oh, Blumenwiese habe ich auch schon probiert, es hat sich aber nicht bewährt." In den vielen bunten Samentütchen sind meist nur einjährige und keine heimischen Saaten enthalten, die oft nur einen Sommer erfreuen. Eine Blühwiese aus einheimischen Wildblumenarten ist eine hervorragende Lebensgrundlage für Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten.Die regionalen Wildblumenmischungen sind teurer, da ihre Samen aus den jeweiligen Gebieten vermehrt werden müssen. Deutschland ist in 8 Regionen aufgeteilt, unsere Region (5) Bayerischer und Oberpfälzer Wald und hat eine andere Vegetation wie z.B. das Norddeutsche Tiefland (1). Wer geeignetes Saatgut erwerben möchte, kann sich im Internet schlaumachen, auf der sicheren Seite ist man mit dem Label VWW e.V. (Verband deutscher Wildsamen-Wildpflanzenproduzenten).

Wer selbst Lust, hat hier eine Anleitung zum Anlegen einer Blumen-/Insektenwiese:

1.         Gras oder Rasen sowie Dauerunkräuter müssen entfernt werden. Das Einsäen direkt in den Rasen klappt nicht, da die Samen mangels Licht nicht keimen. Am besten schon im Herbst umgraben oder fräsen, im Frühjahr jäten, Saatbeet rechen.

2.         Je magerer der Boden, desto blühreicher wird später die Blumenwiese! Auf humusreichen Böden 5 - 10cm Sand einarbeiten (abmagern)

3.         Ein guter Aussaatzeitraum ist etwa von Anfang April bis Mitte Mai. Dann wieder ab Mitte August bis Ende September.

4.         Saatgut mit einer vielfachen Menge (1 g Blumensamen/m² und 9 g Füllstoff) Sand, Sägemehl oder Maisschrot mischen, Menge exakt einteilen (Briefwaage).

5.         Anschließend wie bei der Neuanlage eines Rasens verfahren: Boden glatt harken, das Saatgutgemisch auf den Teilflächen gleichmäßig ausstreuen, mit einer Walze oder Trittbrettern andrücken.

6.         Der Samen darf nicht eingearbeitet werden, da die Pflanzen meist Lichtkeimer sind.

7.         Nicht mehr Samen verwenden, als nach der Anleitung angegeben ist. Dass die Blumenwiese im ersten Jahr noch etwas lückig aussieht, ist gewollt, hängt damit zusammen, dass die Einjährigen-und Zweijährigen schon im 1. Jahr blühen, die Stauden/Blumen, die jedes Jahr kommen, sind häufig Frostkeimer und entwickeln sich erst im nächsten Jahr.

 8.         Wie bei Rasensaat darf das gekeimte Saatgut nicht trocken werden, also sorgfältig gießen, aber nicht überschwemmen.

Ich wünsche Ihnen viele Freude und Erfolg beim Versuch, unseren Schmetterlingen, Bienen und anderen Insekten eine Heimat zu bieten!

Marianne Laepple
OG-Bund Naturschutz Bernhardswald